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Der Tierschutz hat niemals Urlaub

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SANY0018 500x375Urlaubserlebnis an der Ostsee oder Der Tierschutz hat niemals Urlaub

…Sommer, Sonne, Strand und Meer, dazu die herrliche Landschaft Angelns, die besonders zum Radfahren einlädt. Auf einer dieser Radtouren machte ein Mitglied unseres Vereins die Bekanntschaft mit einer ganz anderen Seite dieser Gegend, die fast unglaublich aber wahr ist und sie wie folgt beschreibt:

„Auf einer unserer Radtouren in der vergangenen Woche, war meine Urlaubsstimmung schlagartig gewichen, als plötzlich laut schreiend und miauend eine kleine Katze aus einem Feld auf den Feldweg direkt vor mein Fahrrad lief. Ich hatte den Eindruck, als ob sie um ihr Leben schrie. So war es auch, ich bekam Gänsehaut, als ich sie streicheln wollte, sie bestand nur noch aus Haut und Knochen. Sie stand ganz wackelig auf ihren dünnen Beinchen und den Kopf konnte sie kaum noch halten, schmiss sich vor meine Füße, als ob sie sagen wollte: bitte hilf mir doch.

Was tun, mitten in der Pampa auf dem Fahrrad? Diese Situation stellte eine akute lebensbedrohliche Lage für die Katze dar und ich rief den Notruf 110 an. Die Polizeinotrufleitstelle in Harrieslee bei Flensburg meldete sich. Ich bat den Polizisten, das zuständige Tierheim zu informieren, mit der Bitte, die Katze abzuholen, da wir sie schlecht auf dem Rad transportieren konnten. Zunächst sah es so aus, als ob ich Hilfe erhalten würde, aber der Polizist erklärte in seinem Rückruf, er könne das Tierheim nicht erreichen. Auf meine Bitte, dann die nächstgelegene Polizeistation zu informieren, verweigerte er dies, mit der Erklärung sie dürften in ihren Polizeiwagen keine Fundtiere transportieren. Dann fragte ich ihn, wer es dann tun würde, er möge die Feuerwehr informieren. Auch das verweigerte er, statt dessen wollte er einen Jäger schicken. Auf meine Frage, ob er sie erschiessen solle, wand er sich heraus und meinte, ich müsste mir dann ein Taxi rufen.

Ich war tief enttäuscht von der Haltung eines Staatsdieners, der den Gesetzen verpflichtet ist und offensichtlich das Grundgesetz und den darin verankerten Auftrag an die Behörden, in besonderem Masse den Tierschutz zu wahren, nicht kennt. Während ich noch überlegte, was ich noch tun könne, kam ein Auto angefahren. Ich lief auf das Auto zu, um es anzuhalten und den Fahrer zu bitten, Hilfe zu holen. Das Auto hielt und ich stutzte, was waren das für Leute? Grüne T-Shirts mit Aufschrift und das Auto voller Material. Ich fragte, wer und was sie seien und er antwortete er sei Tierarzt.

Ich war so baff und konnte es nicht glauben, und mir fiel nur ein zu sagen: „Sie schickt der Himmel!“ Wer auch immer unser Schicksal bestimmt, wollte nicht, dass diese kleine Katze, die sehr zutraulich und menschbezogen war, sterben sollte.

Der Tierarzt nahm die Katze mit in seine Praxis. Sie war so dehydriert, dass sie kaum fressen und trinken konnte. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen kastrierten Kater handelte, der schon mal in einer Familie gelebt haben muss. Was wurde ihm angetan? Wurde er ausgesetzt, ist er entlaufen? Wir wissen es nicht. Eins steht fest, würde es eine Registrierungspflicht für Katzen geben, hätte man den Halter ganz schnell finden können.

Katerchen wird jetzt erstmal aufgepäppelt und hat auch schon eine liebe Familie, die ihn aufnehmen wird.

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