
Zagor in Spanien
Zagors Schicksal steht stellvertretend für viele Auslandshunde.
Angeschafft wurde er ursprünglich für den halbwüchsigen Sohn, der sich auch ab und an um den hübschen reinrassigen Tervueren an der Kette kümmerte. Dabei hatte Zagor es noch gut. Er wurde an der Kette wenigstens nicht geschlagen oder getreten.Sein Schicksal verschlechterte sich dramatisch, als sein junges Herrchen zum Studium in eine andere Stadt zog, denn die Eltern hatten einfach keine Lust, sich ordentlich um Zagor zu kümmern. Futter und Wasser bekam er, wenn sie daran dachten. Zagors neues Frauchen im Alten Land war so bestürzt, als sie dem Neuankömmling das erste Mal sein Futter hinstellte. Er schlich sich vorsichtig an den Napf, um sich dann ganz schnell einige Brocken daraus zu schnappen.
Dieses seltsame Fressverhalten behielt Zagor noch einige Zeit bei, weil er es einfach nicht fassen konnte, dass er wirklich regelmäßig Futter bekommen würde.
In Spanien wurde er schließlich von dem älteren Ehepaar mit den hartherzigen Worten, er sei zu alt und man habe keine Lust mehr auf ihn, im Tierheim abgegeben. Für Spanier ist ein Hund mit 7 Jahren ein alter Hund. Dabei können gerade belgische Schäferhunde sehr alt und bis zu 18 Jahren alt werden. Unsere erste Pflegehündin aus einer Tötung in Spanien kam mit 8 Jahren zu uns. Sie war ein Bild des Jammers mit ihrem durchhängenden Rücken. Hier bei uns in Deutschland blühte sie richtig auf und in diesem Jahr vollendet sie als große Groenendaelhündin mit
60 cm ihr 17. Lebensjahr und sie hält immer noch mit!
Der arme Zagor wurde völlig verfilzt und klapperdürr abgegeben. Er hatte das Glück, im Auftrag unseres Vereins nach Deutschland reisen zu dürfen. Noch mehr Glück hatte er, als er von seiner jetzigen Familie adoptiert wurde. Dort hat er den Himmel auf Erden, wird geliebt und umsorgt und ist nun endlich wieder der bildhübsche Tervueren, der er mal war. Nun lebt er mit seinem Hundefreund Happy zusammen und wie oft wird das Ehepaar Wurthmann auf diese folgsamen und lieben Hunde angesprochen.
In Spanien hätte solch ein Hund wie Zagor überhaupt keine Chance mehr gehabt, das Tierheim jemals zu verlassen. Ausschließlich Welpen und Junghunde werden dort aus einem Tierheim adoptiert.
Unser Verein bemüht sich, gerade solchen schon älteren oder den großen schwarzen Hunden eine Chance zu geben auf ein gutes Leben bei Menschen, die sie lieben und schätzen.
Die Bilder vom verfilzten Zagor in Spanien und nun gepflegt und im Glück in Deutschland sind der große Lohn für unseren Einsatz und macht alle ehrenamtlich arbeitenden Helfer in unserem Verein auch sehr glücklich und gibt die Kraft, sich weiter einsetzen für diese Tiere.
Beatrix Elss
1. Vorsitzende Tierschutz Stade e.V.
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Zagor bei seiner neuen Familie |