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„Wollt Ihr, dass Eure Kinder getötet werden?" – Nun macht Rumänien die Tierschützer für den Tod des Kindes verantwortlich
Tierschutzzentrum, 8. September 2013.
Nach wie vor sind die Hintergründe um den Tod des von Hunden angefallenen Vierjährigen in Bukarest Anfang September unklar. Doch ungeachtet dessen bewegt sich Rumänien immer weiter auf einen Abgrund der Gewalt zu: Aufgeheizte Bürger üben Lynchjustiz an jedem Hund und setzen damit um, was die Presse manipulierend verbreitet. „Wollt Ihr, dass Eure Kinder getötet werden oder die Straßenhunde?" fragen die Medien und bereiten damit den Boden für eine Entscheidung, die Rumäniens Regierung eilig in kommender Woche treffen will: Per Gesetz soll die landesweite Tötung der Streuner möglich und zügig umgesetzt werden.Der Rumäne Claudiu Dumitriu arbeitet u.a. für den bmt als Tierrechtler in seinem Heimatland. Er dokumentiert seit Jahren Tierschutzvergehen und bringt sie konsequent zur Anzeige. Auch in diesem tragischen Fall hat er akribisch recherchiert und seine Ergebnisse in einem Film festgehalten, der schon auf Youtube einsehbar ist (Link: http://youtu.be/7mhibif7c60).
Anders als öffentlich verbreitet liegen zum Beispiel Spielplatz und Tatort über einen Kilometer voneinander entfernt, so dass die Annahme, die vier und sechs Jahre alten Brüder hätten sich spontan zum Spielen entfernt, kaum haltbar ist.
Gleichermaßen soll das Gelände bis auf ein kleines Loch umzäunt und schwer zugänglich sein. Warum die beiden Kinder den Spielplatz verließen, um das undurchsichtige Grundstück zu betreten, bleibt ein Rätsel. Im Raum steht inzwischen eine andere These, die zunehmend auch im Fernsehen und in der Öffentlichkeit in Erwägung gezogen wird. Möglicherweise sind die Jungen an die falschen Menschen geraten.
„Niemand kann sich vorstellen", so der Tierrechtler weiter, „was hier in Rumänien passiert. Es scheint, als sei dieses Land ins Mittelalter zurück versetzt und kenne nur die eine Sprache: Gewalt." Gewalt gegen Tierschützer als „wahre Verantwortliche", weil sie Kastrationsprogramme für Hunde durchführen, Gewalt gegen Mitbürger, die sich schützend vor die Tiere stellen – und Gewalt gegen die Hunde, die in diesen Tagen ein nie gekanntes Ausmaß erreicht. Auch Claudiu Dumitriu wird bedroht; der bmt ist in großer Sorge um die Unversehrtheit seines Mitarbeiters.
„ Dieses Abwägen von Kinder- gegen Hundeleben", sagt die bmt-Vorsitzende Petra Zipp, „ist der perfideste Schachzug all jener, die das umgehende Töten der Straßenhunde fordern. Gerade wir Tierschützer haben immer wieder betont, dass die Kastrationsprogramme nicht nur das Hundeleid mindern, sondern der Bevölkerung und gerade auch den Kindern entgegenkommen, weil die Hundepopulation sich dauerhaft verringert und sich von Jahr zu Jahr weniger hungernde, kranke und verletzte Tiere auf den Straßen aufhalten werden."
Keine noch so groß angelegte Tötungsaktion in der Vergangenheit hat das „Straßenhundproblem" zu lösen vermocht – im Gegenteil: Die Plätze der getöteten Artgenossen werden in Kürze wieder besetzt. „In Wahrheit will die rumänische Regierung nicht an das lukrative Geschäft der Hundemafia heran", so Petra Zipp. „Solange mit dem Einfangen und Töten der Hunde sehr viel Geld verdient wird und bewusst die Hundepopulation auf dauerhaft hohem Niveau gehalten wird, kann sich in diesem Land nichts ändern. Und die Leidtragenden sind, wie dieser tragische Fall zeigt, die Kinder und können es auch in Zukunft sein."
„Das ist nicht mehr mein Volk" In Bukarest werden Hunde lebendig ins Feuer geworfen – ein Land versinkt im Chaos
Tierschutzzentrum Pfullingen, 09. September 2013. Konstantin Sandro ist am Samstag aus Bukarest zurück gekommen. „Ich bin geflohen", sagt der gebürtige Rumäne, der heute in Regensburg lebt. „Ich erkenne mein Volk nicht wieder. Die Stadt ist im Blutrausch, an den Straßenrändern liegen bestialisch zugerichtete Hunde und Katzen. Die Tiere werden ins Feuer geworfen, mit Mistgabeln getötet, vergiftet, überfahren. Wer einschreiten möchte, wird geschlagen, bedroht, die Kamera von der Polizei konfisziert."
Bukarest ist seit dem Tod des vierjährigen Jungen nach Augenzeugenberichten vieler im Ausland lebender Rumänien im Ausnahmezustand. Noch immer herrscht Unklarheit, wie und warum das Kind am 2. September sterben musste. Kam der Junge tatsächlich durch angreifende Hunde zu Tode? Oder geriet er in die Hände von Verbrechern und starb aufgrund anderer ihm zugefügter Verletzungen?
Konstantin Sandro ist wie viele seiner Landsleute überzeugt, dass die wahren Hintergründe des Geschehens von den Politikern absichtlich im Dunklen gelassen werden. „Es besteht kein Interesse von Regierungsseite, diesen fürchterlichen Vorfall aufzuklären", sagt Konstantin Sandro entsetzt. „Im Gegenteil: Er kommt den Verantwortlichen gerade recht, um die Bürger manipulieren und von dem eigentlichen Brennpunkt ablenken zu können." Um was geht es?
Ca. 500 Kilometer von Bukarest entfernt seien kürzlich Vorkommen von Gold entdeckt worden, erklärt Konstantin Sandro. Die Schürfung solle mit hochgiftigen, Mensch, Tier und Umwelt schädigenden Substanzen erfolgen, so dass sich die Bukarester in den letzten Wochen vehement gegen die Rosia Montana-Mine aussprachen. Da es hier um Milliarden gehe, sei die rumänische Regierung interessiert, die Kritik der Bürger an dem lukrativen Geschäft klein zu halten, so der deutsche Staatsbürger Sandro.
Um die Proteste ihrer Bürger „umzuleiten", griffen die Politiker, unterstützt von einer manipulierenden Presse, das alte Thema – gesetzlich legalisierte Tötung aller Straßenhunde – wieder auf, sobald sie die Chance dazu erhielten. Der entsetzliche Tod des Jungen sei die Möglichkeit gewesen, die Wut, den Hass, die Unzufriedenheit der Bürger gezielt auf eine schutzlose Minderheit zu richten: die herrenlosen Hunde und Katzen, gibt der gebürtige Rumäne die Auffassung seiner Familie und Freunde in Bukarest wieder. „Wir allen wissen", sagt Konstantin Sandro, „dass sich Menschen in Rumänien selbst von Tötungsdelikten freikaufen können, wenn sie Geld haben – wer keines hat, geht ins Gefängnis."
Auch in Deutschland haben Medien inkorrekte, verfälschende Darstellungen aus Bukarest aufgegriffen. „Bitte wenden Sie sich an den bmt", sagt die bmt-Vorsitzende Petra Zipp, „wenn Sie wirklich an realer und fundierter Berichterstattung interessiert sind. Wir stellen den Kontakt zu unseren Mitarbeitern vor Ort bzw. dem Regensburger Augenzeugen her." Außerdem warnt der bmt vor Reisen nach Rumänien, nachdem Tierschützer angegriffen und bmt-Mitarbeiter bedroht worden sind."
Quelle: bmt- Bund gegen Missbrauch der Tiere
www.bmt-tierschutz.de